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Chinas neuer Diesel

1723534514750 de.china-info24.com Frank Sieren

Die chinesische Firma Weichai Power hat nun einen eigenen Diesel entwickelt, der 25 Prozent besser ist als die deutschen Motoren.

Weil die Chinesen keinen Diesel bauen konnten, mussten sie aus der Not eine Tugend machen und die Innovation bei den E-Autos vorantreiben. Auch das ist jetzt Geschichte. Denn während die EU auf Betreiben der Grünen beschlossen hat, ab 2035 kein neuen Verbrenner zugelassen mehr zuzulassen, haben die Chinesen ihren eigenen Diesel Motor entwickelt. Und es ist nicht irgendein Diesel. Er soll laut Zertifizierung des TÜV-Süd einen 25 Prozent höheren Wirkungsgrad haben als alles, was bisher als Lastwagen Diesel auf dem Markt ist. Der Wirkungsgrad misst, wieviel Antriebs-Energie (PS oder Kw) man aus der fossilen Energie (Diesel) gewinnt. Die besten deutschen Diesel erreichten 46 Prozent. Der China Diesel schafft 53,09 Prozent. Das ist so, als würde man einen 100-Meter Lauf in weniger als 9 Sekunden absolvieren. Noah Lyles gewann bei den Olympischen Spielen in Paris mit 9,784 Sekunden. Seit dem Aufkommen des Dieselmotors streben Techniker und Wissenschaftler weltweit danach, den thermischen Wirkungsgrad zu verbessern. „Ein Quantensprung“, urteilt Auto Bild über den chinesischen Diesel. Und Auto Motor und Sport sprichtvon einem „neuen Effizienz-Rekord“.

Die gute Nachricht: Der 6-Zylinder Diesel wurde von der Bosch AG mitentwickelt. 2018 hat die Kooperation mit den Chinesen begonnen. Dieses Beispiel zeigt, wie sinnvoll die chinesisch-deutsche Kooperation ist, wenn es um die großen Themen wie den Kampf gegen den Klimawandel geht.

Zusammen hat der neue Diesel schneller die Serienreife bekommen. Die Einspritzpumpe kommt von Bosch. Anderes vom Partner Weichai Power. Die vier Hauptsysteme des Diesels wurden verbessert: Das sind Verbrennung, Luft, Kraftstoff und Reibung. In 500 Tagen gab es 175 neue Erfindungen. 68 wurden als Patent angemeldet. Der Motor mit Abgasnorm VI soll bis zu 1,6 Millionen Kilometer laufen können.

Technologie-offen

Entwickelt wurde dieser Diesel obwohl Chinas E-Autos einen Weltmarktanteil von 80 % haben. Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren in China, dem größten Autowachstumsmarkt der Welt, erstmals 50 Prozent der verkauften Autos E-Autos oder Hybride. Das nennt man Technologie-offen. Das kann sich der Antriebs-Ideologe und deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Scheibe abschneiden. Realismus statt Wunschdenken. Und China erreicht sein Wachstum bei den E-Autos ohne ein nationales Verbot für Verbrennungsmotoren. Im Gegenteil, Peking geht davon aus, dass es noch viele Jahre Verbrenner geben wird.

Jin Donghan, Präsident der Universität in Tianjin, einer 15 Mio. Hafenstadt bei Peking, und Mitglied der Chinese Academy of Engineering (CAE) betontdenn auch auf einer Konferenz, dass dieser neue Diesel, würde er sofort alle vorhandenen Diesel ersetzen, in China 31 Mio. Tonnen Kraftstoff sparen und die C02 Emissionen um 97 Mio. Tonnen reduzieren könnte.

Die staatliche Zeitung Science and Technology Daily betont, dass ein Besitzer eines großen Traktors, der rund 250 000 Kilometer im Jahr fährt, jährlich gut 13 000 US-Dollar sparen könnte. Auch beim Militär seien Diesel noch wichtig. Panzer und andere schwere Fahrzeuge würden weiter mit Diesel angetrieben. Die USA haben ein E-Panzer Projekterst kürzlich wieder aufgegeben.

Deshalb setzen Bosch und Weichai, die bereits seit 1999 zusammenarbeiten, auf beides. Im November 2023 haben sie ihre Zusammenarbeit verlängert. Dabei geht es sowohl um Elektroantriebe als auch um Diesel.

Weichai ist erstaunlicherweise ein Staatsunternehmen. Obwohl er als einer der größten Motorhersteller Chinas durch schwere Zeiten musste, hat der Konzern diese Innovationen hinbekommen. Weichai, das in der 10 Millionen-Menschen-Stadt Weifang in der Küstenprovinz Shandong sitzt, gehörte schon zu den 10 größten Zulieferern der Welt. Inzwischen reicht es nur für einen Platz 25 und 5 Mrd. Umsatz weniger.  Weichai kämpft sich nun mit Innovationen wie dem Diesel wieder aus der Krise. Dieser Mut prägt die ganze Branche.

Die Chinesen hatten 2022 bereits 9 Prozent Anteil am Weltmarkt der Zulieferer. Tendenz steigend. Die Deutschen noch 21 Prozent. Tendenz sinkend.

Nun schreibt Bild: „Wieder Hoffnung auf den Diesel.“ Und Gabor Steingart betont bei Pioneerin Bezug auf das Verbrenner Verbot: „Wolkenkuckucksheim besitzt eine Repräsentanz auf Erden. Im Europäischen Parlament. Nirgendwo sonst werden derart lustvoll weltfremde Beschlüsse gefasst.“

Immer wieder wird die Frage gestellt: Was kann Deutschland von China lernen? Die Auferstehung des Diesels und seine nun wahrscheinlich folgende Renaissance ist ein gutes Beispiel dafür.

Foto©Xinhua

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